Kölner Theaternacht
2001 – Die Idee des neu gewählten Vorstands der Kölner Theaterkonferenz: Eine lange Nacht des Theaters in Köln. Diese erste „Theaternacht“ wurde die erste Nacht überhaupt, in der in einer deutschen Stadt eine ganze Nacht auf den Bühnen der freien und städtischen Bühnen gespielt – und hinter die Kulissen geschaut werden konnte. Viele Städte folgten.
Dem damaligen Vorsitzenden der Kölner Theaterkonferenz, Joe Knipp, gelang so mit seinen Vorstandskollegen Oliver Durek und Dietmar Kobbold, die besondere Vielfalt des Theaterlebens in der Stadt zu zeigen. Das Kölner Publikum, neugierig und theatersüchtig, machte diese Nacht zu einem chaotisch-liebenswerten Rundgang. Es ließ sich mit Sonderbussen von Ort zu Ort fahren, oder wanderte herum, ging durch die verschiedensten Türen in Säle, Kellerräume, Fabrikhallen, Cafés, Foyers, schaute mit Begeisterung wie Theater entsteht und feierte bis in den frühen Morgen im Opernfoyer zu Musik und Gesprächen.
Erschöpft und glücklich waren Vorstand und alle Akteure damals. Bis heute hat die Theaternacht in Köln seine Besonderheiten bewahrt: Viele Türen in der ganzen Stadt zu öffnen und die Zuschauer einzuladen vor und hinter die Bretter zu schauen.
Ein Sinnbild des Gedankens der Theaternacht wurde im Theater am Sachsenring, die ‚Offene Probe‘. Vor 10 Jahren begann es mit „Gefährliche Liebschaften“, dann „Hamlet“ 2011, sowie 2012 mit den Absolventen einer Schauspielschule, mit denen Joe Knipp „Groß und Klein“ von Botho Strauß inszenierte, mit „Ab Jetzt“ oder zuletzt 2019 mit Proben zu „Die Weihnachtsengel“. Eine intensive Erfahrung für alle Beteiligten und das Publikum.
Die Proben mit zwei wahrhaftigen Engeln sorgten für Lachsalven während fünf ausverkaufter Sets. Es war die letzte in diesen Räumen nach der erzwungenen Schließung des Theaters. Im Jahr darauf fiel die Theaternacht durch die Corona-Krise ganz aus, 2022 wurde sie mit der Jubiläumsfeier eines Sponsors verbunden und 2024 wird sie ganz abgeschafft. Der Ersatz: Ein weiteres Festival.